Quelle: |
Bundesfinanzhof |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 21.09.2000 |
Aktenzeichen: | IV R 50/99 |
Vorinstanz: |
FG Schleswig-Holstein |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 31.03.1999 |
Aktenzeichen: | III 806/95 |
Schlagzeile: |
Beteiligung einer anteils- und beteiligungsidentischen Schwesterpersonengesellschaft einer Kommanditistin als typische stille Gesellschafterin an der KG
Schlagworte: |
Angemessenheit, Gewerbeertrag, Gewinnanteil, Gewinnverteilung, Kommanditgesellschaft, Stille Gesellschaft
Wichtig für: |
Personengesellschaften
Kurzkommentar: |
Wird die anteils- und beteiligungsidentische Schwesterpersonengesellschaft einer Kommanditistin als typische stille Gesellschafterin an der Kommanditgesellschaft (KG) beteiligt und werden die Interessen anderer KG-Gesellschafter durch eine "Gewinnverschiebung" zwischen den Schwestergesellschaften nicht berührt, so mindert der Gewinnanteil der stillen Gesellschafterin nur in angemessener Höhe den Gewerbeertrag der KG.
Hinweis: Soweit der der stillen Gesellschafterin eingeräumte Gewinnanteil eine angemessene Höhe übersteigt, ist er der Kommanditistin zuzurechnen. Insoweit handelt es sich um eine verdeckte Entnahme der Gesellschafter aus der Kommanditistin verbunden mit einer verdeckten Einlage in deren Schwestergesellschaft. Soweit ein angemessener Gewinnanteil der stillen Gesellschafterin nicht durch einen konkreten Fremdvergleich ermittelt werden kann, ist - entsprechend den von der Rechtsprechung zu Familienpersonengesellschaften entwickelten Grundsätzen - im Allgemeinen eine Gewinnverteilung nicht zu beanstanden, die eine durchschnittliche Rendite der an Gewinn und Verlust beteiligten Gesellschafterin bis zu 35 Prozent ihrer Einlage erwarten lässt.