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Quelle: |
Bundesfinanzhof |
| Art des Dokuments: | Urteil |
| Datum: | 13.11.2002 |
| Aktenzeichen: | VI R 104/01 |
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Vorinstanz: |
FG München |
| Art des Dokuments: | Urteil |
| Datum: | 13.02.2001 |
| Aktenzeichen: | 8 K 5129/98 |
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Schlagzeile: |
Kosten des häuslichen Arbeitszimmers von Außendienstmitarbeitern können vollständig abziehbar sein
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Schlagworte: |
Arbeitsplatz, Arbeitszimmer, Außendienst, Haupttätigkeit, Mittelpunkt, Mittelpunkt der Betätigung
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Wichtig für: |
Arbeitnehmer, Außendienstler
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Kurzkommentar: |
Bei einem Verkaufsleiter, der zur Überwachung von Mitarbeitern und zur Betreuung von Großkunden auch im Außendienst tätig ist, kann das häusliche Arbeitszimmer gleichwohl den Mittelpunkt der beruflichen Betätigung bilden, wenn er dort die für seinen Beruf wesentlichen Leistungen (hier: Organisation der Betriebsabläufe) erbringt.
Hintergrund: Der Bundesfinanzhof hat sich in drei Entscheidungen mit der Frage befasst, wann das häusliche Arbeitszimmer eines Außendienstmitarbeiters den Mittelpunkt der gesamten Betätigung bildet, so dass der Abzug der Kosten nicht eingeschränkt ist.
Maßgeblich ist der inhaltliche (qualitative) Schwerpunkt einer beruflichen Betätigung. Es kommt darauf an, ob der Steuerpflichtige in seinem häuslichen Arbeitszimmer diejenigen Handlungen vornimmt und Leistungen erbringt, die für den von ihm ausgeübten Beruf wesentlich und prägend sind. Dem zeitlichen (quantitativen) Umfang der Nutzung des häuslichen Arbeitszimmers kommt lediglich eine indizielle Bedeutung zu. Dabei schließt das zeitliche Überwiegen der außerhäuslichen Tätigkeit einen unbeschränkten Abzug der Aufwendungen nicht von vornherein aus.
Nach diesen Grundsätzen stellt im Streitfall das häusliche Arbeitszimmer eines Verkaufsleiters den Mittelpunkt dar, wenn dort die Betriebsabläufe organisiert und damit die für den Beruf wesentlichen Leistungen erbracht werden.
Bei einer Produkt- und Fachberaterin, deren Tätigkeit wesentlich durch die Arbeit im Außendienst geprägt ist, bildet das häusliche Arbeitszimmer hingegen auch dann nicht den Mittelpunkt ihrer beruflichen Betätigung, wenn die zu Hause verrichteten Tätigkeiten zur Erfüllung der beruflichen Aufgaben unerlässlich sind (Aktenzeichen VI R 82/01).
Im Falle eines Ingenieurs, dessen Tätigkeit durch die Erarbeitung theoretischer, komplexer Problemlösungen im häuslichen Arbeitszimmer geprägt ist, kann dieses auch dann Mittelpunkt der beruflichen Betätigung sein, wenn die Betreuung von Kunden im Außendienst ebenfalls zu seinen Aufgaben gehört (Aktenzeichen VI R 28/02).