Quelle: |
Bundesfinanzhof |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 22.02.2017 |
Aktenzeichen: | III R 20/15 |
Vorinstanz: |
FG Münster |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 24.07.2015 |
Aktenzeichen: | 4 K 3069/14 Kg |
Schlagzeile: |
Ausbildung für einen Beruf bei verwendungsbezogenen Lehrgängen eines Unteroffiziers
Schlagworte: |
Ausbildung, Kindergeld, Lehrgang, Monatsprinzip, Unteroffizier
Wichtig für: |
Familien
Kurzkommentar: |
1. Ein Kind, das innerhalb eines bestehenden Arbeits- oder Dienstverhältnisses an von seinem Arbeitgeber oder Dienstherrn angebotenen, verwendungsbezogenen Lehrgängen teilnimmt, wird nur dann i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG für einen Beruf ausgebildet, wenn die Erlangung beruflicher Qualifikationen, d.h. der Ausbildungscharakter, und nicht die Erbringung bezahlter Arbeitsleistungen, d.h. der Erwerbscharakter, im Vordergrund des Arbeits- oder Dienstverhältnisses steht.
2. Dabei sind sowohl die durchgeführten Lehrgänge als auch die übrigen Teile des Arbeits- oder Dienstverhältnisses auf ihren Ausbildungscharakter hin zu würdigen. Ergibt die Gesamtwürdigung, dass der Erwerbscharakter des Arbeits- oder Dienstverhältnisses überwiegt, können die einzelnen Lehrgänge auch unter Berücksichtigung des Monatsprinzips des § 66 Abs. 2 EStG nicht isoliert betrachtet als Ausbildung i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG qualifiziert werden.
EStG § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a, Sätze 2 und 3, § 62, § 63, § 66 Abs. 2